Selina war vom 12. Juli bis 08. August 2017 im Kindergarten Los Carlitos, einem Projekt der Städtepartnerschaft Salzburg – León, als Freiwillige tätig und hat parallel dazu einen Sprachkurs besucht. Was sie dabei erlebt hat, erzählt sie in diesem Blog-Beitrag.
Nach der langen Reise, die fast 24 Stunden dauerte, wurde ich von meinem freundlichen Fahrer abgeholt, der mich von Managua nach León brachte. Auf der Fahrt gab er mir einige Tipps für meinen Aufenthalt mit. Angekommen in León erwarteten mich schon meine Gastmutter und die zwei Haushunde mit Freunden. Am nächsten Tag wurde ich vom Loro Trips Mitarbeiter Wilberth zu einer Stadtrundführung abgeholt, um mir die wichtigsten Orientierungspunkte zu zeigen. Mit großem Verständnis für meine sprachlichen Unsicherheiten zeigte er mir die Geschichte Leóns. An den Wochenenden wurde ich von der Schwester meiner Gastmutter und deren Freunden zu ihren Strandhäusern in Las Peñitas eingeladen.
MEINE TÄTIGKEITEN BEI DER FREIWILLIGENARBEIT IN NICARAGUA
Mein erster Kindergartentag im ‚Los Carlitos‘ als Volunteer: Nach einer kurzen Vorstellungsrunde und einem herzlichen Willkommen Heißen im Kindergarten wurde ich von den Betreuerinnen und den Kindern in den Gruppen mit einem freundlichen Lächeln aufgenommen. Trotz meiner sprachlichen Überwindungsprobleme waren die Kinder sehr rücksichtsvoll. In den Pausen, die im Freien verbracht wurden, brachten sie mir zu Beginn ihr Lieblingsspiel ‚Lobo en el bosque‘ bei, wobei mir die Kinder kichernd die Phrasen, die ich als Spieler sagen musste, einflüsterten. Bei 30+ Grad brachten sie mich in den Pausen beim Fangenspielen ziemlich zum Schwitzen.
In meinen Unterrichtseinheiten unterrichtete ich gemeinsam mit den Betreuerinnen vorwiegend Umgang mit dem Computer und wie die Bestandteile heißen. Weiter brachte ich ihnen einige Farben mit künstlerischen Aktivitäten auf Englisch bei. Beeindruckt hat mich die Lernfreudigkeit der Kinder und dass sie so viel über den Umweltschutz lernen. Ein bewusster Umgang mit Plastik, Fast Food und Mülltrennung wird hier großgeschrieben. An den Geburtstagen durften natürlich keine Piñatas fehlen. Mit Musik, Kuchen und guter Laune zeigten mir die Kinder ihre Geburtstagstradition.
Stolz erzählten mir die Kinder die Legenden von Nicaragua und dem „Padre sin cabeza“.
Die Kinder brachten mir in dieser Zeit einiges bei, z.b. das Tanzen zu der spanischen Musik. An meinem letzten Tag führte jede Gruppe mir ihre Tanzkünste vor und zeigten mir die Tanzschritte.
In der Dariana School, in der ich fünf Mal die Woche Einzelunterricht hatte, lernte ich einiges über die Unterschiede zwischen dem europäischen Spanisch und dem nicaraguanischen Spanisch. Mein Lehrer erzählte mir auch viel über die Geschichte Nicaraguas, vieles aus eigener Erfahrung.
Auch aus der nicaraguanischen Küche konnte ich vieles kosten. Auch bei 35 Grad wird hier Suppe gegessen. mein persönlicher Favorit: ‚Sopa de Mondongo‘.
Mit der freundlichen und offenen Art der Einheimischen mit der ich an allen Orten empfangen wurde, konnte ich an Heimweh während meiner Freiwilligenarbeit Nicaragua gar nicht denken. Ob jung oder alt – FreundInnen konnte ich überall finden. Tag für Tag wuchsen mir León und die Menschen um mich mehr ans Herz.
Abschied zu nehmen fiel mir schwer, an meinem letzten Tag saß ich bei einem Essen mit den gesamten MitarbeiterInnen von ‘Los Carlitos‘ und wir hörten Musik und tauschten die Erfahrung der letzen Wochen aus. Der Direktor der Schule sagte mir zum Abschied noch „So wie wir gerade in dem Lied gehört haben: Die Türen hier in Los Carlitos stehen dir immer offen“. Diese warmherzigen Menschen werden mir auf ewig in Erinnerung bleiben und Nicaragua wird immer einen besonderen Platz in meinem Herzen haben.
Ich hoffe auf ein baldiges Wiedersehen!
Selina
Alle Infos zum Volunteer-Programm von Loro Trips findest du hier.