In der Serie „Unsere Lieblingsplätze“ stellen wir, das Loro Trips Team, unsere persönlichen Lieblingsplätze in Nicaragua vor. Heute geht es um Strände in Nicaragua, genau genommen um Las Peñitas – Evas Lieblingsplatz.
Strände in Nicaragua…
…gibt es viele, noch dazu an der Karibik- und Pazifikküste. Ich habe schon viele Strände gesehen, doch Las Peñitas lässt mich nicht mehr los. Seit fast 10 Jahren reise ich wiederholt nach Nicaragua und mein absoluter Lieblingsplatz ist nach wie vor Las Peñitas, ein Strandabschnitt in der Nähe von León. Hier wohne ich, wenn ich in Nicaragua weile. Als ich das erste Mal in dort war und das Meer erblickte, bin ich ohne lange nachzudenken in die Fluten gerannt und war dann aber bald nur noch damit beschäftigt, meinen Bikini wieder anzuziehen und mich gegen die Brandung wieder an Land zu schleppen. Ein wenig Vorsicht ist geboten! Abhängig von der Jahreszeit, der Mondphase und natürlich den Gezeiten können die Wellen in Las Peñitas ganz schön gefährlich werden. Doch wenn man weiß wo, wann und wie, kann man entspannt schwimmen gehen.
Vulkan und Strand – die ideale Kombination
Während meines Auslandssemesters in Nicaragua fuhr ich regelmäßig für einen Tag an den Strand. Während der Woche ging ich meinem Studium an der UNAN León nach und arbeitete als Volunteer bei Quetzaltrekkers. Dieses Voluntariat, ich führte Vulkanbesteigungen, ermöglichte es mir, einige Vulkane sehr gut kennenzulernen. Die Hitze, der viele Regen während der Regenzeit, das Vorbereiten der Verpflegung und der Materialien fürs Camping und vor allem das Finden der richtigen Pfade waren eine große Herausforderung. Heute lache ich über die Situationen, in denen ich mich im Wald verlaufen hatte und gegenüber einer Gruppe TouristInnen Fassung bewahren musste.
Beim Wandern in Nicaragua – El Hoyo
Mittlerweile sind einige der Vulkane sehr gut erschlossen, sprich die Wege sind leicht erkennbar und es gibt etliche lokale Anbieter für Vulkanwanderungen, die WandererInnen mit eigenen Fahrzeugen bis zum Fuße des Berges bringen. Nach einer Tour auf den Cerro Negro inklusive Vulcano Boarding fahren viele Anbieter noch nach Las Peñitas, so kann man die schmerzenden Füße im Pazifik abkühlen.
Ein Paradies für Surferinnen und Surfer
Sehr beliebt ist Las Peñitas bei Surferinnen und Surfern und es finden auch regelmäßig Surf Contests statt. Im Naturschutzgebiet Isla Juan Venado kann man mit einem Kajak durch die Mangroven paddeln und eine Schildkröten-Schutzstation besuchen.
Eine Chance für den Tourismus?
Von Jahr zu Jahr eröffnen mehr Hotels, Restaurants, Surfschulen und Bars in Las Peñitas, trotzdem wirkt der Ort noch nicht überlaufen. Im Gegenteil, außerhalb der touristischen Hauptsaison ist man oft alleine am Strand. An den Wochenenden, wenn abends der letzte Bus in die Stadt zurück fährt, leert sich Las Peñitas und Stille kehrt ein. Es ist ein Ort der Widersprüche, ein Fischerdorf, das vor der Revolution einen Boom erlebt hat – viele wohlhabende HauptstädterInnen haben ihre Ferienhäuser direkt am Strand in Las Peñitas oder im Nachtbarort Poneloya errichtet. Früher waren am Strandabschnitt angeblich nur Mangrovenwälder, das eigentliche Dorf liegt im Landesinneren und wird sehr selten von TouristInnen besucht. Seit der Revolution sind viele Besitzverhältnisse ungeklärt, viele Bauten verfallen und andere wurden einfach zu nahe am Wasser gebaut. Gleichzeitig wird vieles renoviert, restauriert und neu gebaut. Ausländische InvestorInnen versuchen sich an den unterschiedlichsten Konzepten, viele scheitern, einige haben sich gut etabliert.
Vor einigen Tagen hat die erste Eisdiele eröffnet, die EigentümerInnen sind aus den USA. Ein Eis kostet in etwa so viel wie der Tagseverdienst einer Putzfrau oder ein Kilo Fischfilet direkt von den Fischern. Die Nachfrage dürfte vorhanden sein, doch der mobile Eisverkäufer, der mit seiner Glocke am Wagen und mit dem Schrei „Eeeeskiiiimoo“ durch die Straßen zieht, wird auch weiterhin gute Geschäfte machen. Ich hoffe, der Charme von Las Peñitas bleibt noch lange erhalten und die touristische Entwicklung geschieht überlegt und unter Beachtung der Nachhaltigkeit aller Aktivitäten.